Ministerin Eder: «Reparieren statt wegwerfen ist der richtige Weg»

23.04.2024 16:50

Das «Recht auf Reparatur» hat eine weitere Hürde genommen. Applaus
kommt von der Vorsitzenden der Umweltministerkonferenz.

Mainz/Straßburg (dpa) - Die Vorsitzende der Umweltministerkonferenz
hat die Entscheidung des Europaparlaments zum «Recht auf Reparatur»
ausdrücklich begrüßt. Die rheinland-pfälzische Ressortchefin Katrin

Eder (Grüne) erklärte am Dienstag in Mainz, das «Recht auf Reparatur
»
sorge für mehr Verbraucherschutz und sei ein wichtiger Schritt hin zu
einer größeren Abfallvermeidung. Mehrere Millionen Tonnen Abfall
können so in der EU vermieden werden. «Reparieren statt wegwerfen ist
der richtige Weg.»

Eine große Mehrheit der Europaabgeordneten hatte zuvor in Straßburg
für das sogenannte Recht auf Reparatur gestimmt. Damit soll
gewährleistet werden, dass bestimmte Produkte länger genutzt werden
und weniger Müll produziert wird. Derzeit ist es oft günstiger, sich
ein neues Produkt zu kaufen, als das alte reparieren zu lassen. Das
soll sich ändern. Die Liste an Produkten, die vom «Recht auf
Reparatur» erfasst sind, kann von der EU-Kommission erweitert werden.
Die EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch zustimmen. Das gilt aber als
Formsache.

Künftig sollen sich Verbraucherinnen und Verbraucher für die
Beseitigung von Mängeln direkt an die Hersteller wenden können. Auch
nach Ablauf der gesetzlichen Garantie haben Verbraucherinnen und
Verbraucher den Regeln zufolge das Recht, gängige Haushaltsprodukte
reparieren zu lassen, solange sie nach EU-Recht als technisch
reparierbar gelten. Damit sich mehr Menschen für eine Reparatur
entscheiden, soll es nach einer Reparatur eine neue Gewährleistung
von einem Jahr auf das Produkt geben.

Produkte wie Waschmaschinen, Handys, Staubsauger oder Spülmaschinen
sollen so länger nutzbar werden, erklärte die Umweltministerin. Das
mindere den Bedarf an natürlichen Ressourcen und schone den
Geldbeutel. «Wir müssen weg von der Wegwerfwirtschaft und -mentalität

hin zu kreislauforientiertem Wirtschaften, in dem Produkte länger
genutzt werden.» Das schütze die Umwelt und das Klima. Laut
EU-Kommission könnten im Verlauf von 15 Jahren schätzungsweise rund
18,5 Millionen Tonnen an Treibhausgasen eingespart werden.