Chrupalla: «Diese Vorwürfe müssen ausgeräumt werden»

21.04.2024 22:57

Berlin (dpa) - Die AfD-Spitze dringt darauf, dass die Vorwürfe gegen
die beiden Parteikollegen Petr Bystron und Maximilian Krah so schnell
wie möglich aufgeklärt werden. «Diese Vorwürfe müssen ausgeräum
t
werden. Und ich würde mich freuen, wenn sie so schnell wie möglich
ausgeräumt werden», sagte der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla am
Sonntagabend in der ARD-Sendung «Caren Miosga». Natürlich wolle man
genau wissen, was passiert sei. Erst dann könne man gegebenenfalls
auch Konsequenzen ziehen.  

Der AfD-Bundesvorstand will sich am Montagabend erneut mit dem Thema
befassen. Dabei sollen auch Bystron und Krah noch einmal gehört
werden. Beide treten für die AfD bei der Europawahl an, Krah als
Spitzenkandidat, Bystron steht auf Platz zwei der Kandidatenliste.
Sie sind im Zusammenhang mit einer prorussischen
Desinformationskampagne in den Blick geraten. Ihnen wird vorgeworfen,
in prorussische Propagandakanäle verwickelt zu sein und in diesem
Zusammenhang Geld angenommen zu haben. Beide bestreiten dies
vehement. 

Chrupalla kritisierte, Bystron sei von den Behörden noch nicht einmal
offiziell befragt worden. Im Moment gebe es nur Vorermittlungen. Man
erwarte, dass jetzt so schnell wie möglich ermittelt werde. Bystron
habe ihm noch am Sonntag gesagt, dass er auch einen Antrag auf
Aufhebung seiner Immunität im Bundestag einreichen würde, damit die
Staatsanwaltschaft gegebenenfalls ermitteln und ihn für unschuldig
erklären könne. 

Chrupalla bekräftigte, die AfD werde es nicht dulden, dass Meinungen
oder Positionen käuflich seien. In einem solchen Fall müsste der
Betreffende die Partei verlassen. Solange aber keine Beweise auf dem
Tisch lägen, gelte die Unschuldsvermutung. «Von daher stelle ich mich
zum Tag heute hinter diese beiden Kollegen.»   

Chrupalla schloss Korrumpierbarkeit von Politikern generell nicht
aus. «Es kann immer was kommen», sagte er. Das wäre kein Einzelfall.

Solche Fälle habe es in allen Parteien gegeben.