Herzog warnt vor Entwicklung von Atomwaffen durch den Iran

21.04.2024 20:09

Berlin (dpa) - Der israelische Präsident Izchak Herzog hat vor der
Entwicklung von Atomwaffen durch den Iran gewarnt. In einem Interview
der «Bild»-Zeitung und anderen Axel-Springer-Medien in seinem
Amtssitz in Jerusalem sagte Herzog: «Die eindeutig größte Bedrohung
für die Stabilität in der Welt ist der Drang des Irans nach der
Bombe.» Er appellierte angesichts dieser Gefahr an die freie Welt,
gemeinsam zu handeln und «falls nötig auch zu kämpfen». Er warnte v
or
einer Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Iran. 

Ohne auf den Israel zugeschriebenen Angriff am Freitag auf
militärische Ziele im Iran einzugehen, versicherte Herzog, sein Land
handele «verantwortlich» und strebe nach Frieden und Stabilität. Im
«Schachspiel der Weltpolitik» gehe es häufig darum,
«verantwortungsbewusst und zurückhaltend zu handeln». «Das haben wi
r
während der ganzen Krise getan.» Israel hat sich bisher nicht
öffentlich zu dem Schlag geäußert. «Ich denke, das Beste wäre, we
nn
es für alle unklar bleiben würde», sagte Herzog.  

Auch der Iran spielt den Angriff nahe Isfahan herunter. Nach
Medienberichten war es eine Vergeltungsaktion auf den massiven
Raketen- und Drohnenangriff des Irans auf Israel am vergangenen
Wochenende, dem ein Raketenangriff auf die iranische Botschaft in der
syrischen Hauptstadt Damaskus vorausgegangen war. Dabei waren zwei
iranische Generäle und weitere Mitarbeiter getötet wurden. Dieser
Angriff wurde Israel zugeschrieben.  

Skeptisch äußerte sich das Staatsoberhaupt nach Angaben der Zeitung
über Sanktionen gegen den Iran: «Am Ende sollten wir keine Dummköpfe

und nicht naiv sein.» Der Iran arbeite unermüdlich gegen die
westliche Zivilisation und bemühe sich um mehr Einfluss in der
Region. Er verbreite Terror und Hass überall in der Welt, wurde
Herzog zitiert. «Dessen sollten wir uns sehr bewusst sein.» Er
verwies darauf, dass in der Ukraine Tausende unschuldige Zivilisten
von iranischen Drohnen getötet worden seien. 

Herzog rief die Europäer demnach auf, angesichts der «realen
Bedrohung der Stabilität in der Welt» durch das vom Iran angeführte
«Imperium des Bösen» endlich aufzuwachen. Es müsse mit der
bestehenden Nato-Koalition bekämpft werden, zitierte «Bild» den
Präsidenten.