Großbritannien lehnt Gespräche über EU-weites Jugendprogramm ab

20.04.2024 18:44

London (dpa) - Nach dem Schulabschluss mal längere Zeit in London
oder an einem anderen Ort Großbritanniens jobben? Seit dem Brexit ist
das für junge Menschen aus Deutschland und anderen EU-Staaten nicht
mehr ohne Weiteres möglich. Die britische Regierung will daran auch
pauschal erst einmal nichts ändern - Gespräche über ein EU-weites
Jugendmobilitätsprogramm lehnt die Regierung ab, wie die britische
Nachrichtenagentur PA am Samstag meldete.

«Wir führen kein EU-weites Jugendmobilitätsprogramm (Youth Mobility
Scheme) ein», zitierte die Agentur einen Sprecher der konservativen
Regierung in London. Die Freizügigkeit sei beendet worden, und es
gebe keine Pläne, sie wieder einzuführen.

Sie hätten erfolgreiche Abkommen mit 13 Ländern, darunter Australien
und Neuseeland, und seien weiterhin offen, solche Abkommen mit
internationalen Partnern zu treffen, einschließlich einzelner
EU-Mitgliedstaaten, sollten diese «im Interesse des Vereinigten
Königreichs» sein und den Möglichkeiten junger Menschen dienen, hie
ß
es weiter.

Die EU-Kommission hatte zuvor Verhandlungen über ein EU-weites
Abkommen ins Gespräch gebracht, um es 18- bis 30-Jährigen aus der EU
und Großbritannien zu erleichtern, für eine bestimmte Zeit im jeweils
anderen Gebiet zu arbeiten und zu leben. Der Politikwissenschaftler
Anand Menon vom King's College London und vom Thinktank UK in a
Changing Europe vermutete, die EU habe den Vorschlag vorgebracht, um
zu vermeiden, dass einzelne Mitgliedsstaaten bilaterale Abkommen
aushandelten.