Fipronil-Skandal: Belgische Betriebe sollen Entschädigungen erhalten

16.08.2017 18:38

Brüssel (dpa) - In Belgien sollen vom Fipronil-Skandal betroffene
Unternehmen Unterstützung vom Staat bekommen. Die Regierung von
Premierminister Charles Michel schlug am Mittwoch die Zahlung von
Entschädigungen vor. Sie könnten zum Beispiel die Kosten für die
Vernichtung von belasteten Eiern, aber auch Verdienstausfälle
abdecken. Zudem sollen Betriebe unter Berufung auf «höhere Gewalt»
Mitarbeiter vorübergehend arbeitslos melden können, wie die belgische
Nachrichtenagentur Belga berichtete. Die Regierung kündigte zudem an,
sich an Zivilklagen gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen des
Skandals beteiligen zu wollen.

Von dem europäischen Fipronil-Skandal sind nach jüngsten
Erkenntnissen 17 EU-Staaten sowie die Nicht-EU-Länder Schweiz,
Libanon und Hongkong betroffen. Nach den bisherigen Ermittlungen
gelangte das Insektengift in die Eier, weil es unerlaubterweise zur
Reinigung von Ställen eingesetzt wurde. Fipronil-Nachweise in Eiern
aus Südkorea sollen nach neuesten Erkenntnissen nicht mit den
Verunreinigungen in Europa zu tun haben.

In Belgien waren zuletzt noch 21 Betriebe wegeen Fipronil-Funden
gesperrt. Auf dem Höhepunkt des Skandals waren 86 betroffen.