Agrarminister besprechen Reform der EU-Ökoverordnung und Sauenhaltung

31.03.2017 04:00

Am Freitag endet die Konferenz der Agrarminister. Ob zur Haltung von
Sauen, Entschädigung für Freiland-Erzeuger, Milchkrise oder
EU-Ökoverordnung - die Landwirte erwarten praktikable Entscheidungen
von der Politik.

Hannover (dpa) - Zum Abschluss der Agrarministerkonferenz in Hannover
wollen die Minister aus Bund und Ländern am Freitag die Regelungen
für Bio-Produkte auf EU-Ebene besprechen. Die EU Vorschrift legt
fest, wie Öko-Produkte gekennzeichnet, erzeugt und hergestellt werden
müssen. Sie soll reformiert werden. Die Bundesländer dringen darauf,
die Reform zu stoppen, weil sie Nachteile für deutsche Betriebe
befürchten. Die Ergebnisse der Konferenz sollen am Nachmittag
vorgestellt werden.

Nach Angaben eines Sprechers des niedersächsischen Agrarministeriums
soll es außerdem um die Nutztierstrategie, insbesondere um die
Regelung zur Sauenhaltung gehen. Einem Urteil zufolge sind die
Kastenstände, in denen die Sauen gehalten werden, zu klein.

Eine Entscheidung wird auch bei dem Thema Geflügelpest erwartet.
Freilandeier-Erzeuger sollen für ihre Einkommensverluste entschädigt
werden, die sie während der Zeit der Stallpflicht hatten. Werden die
Tiere länger als zwölf Wochen im Stall gehalten, dürfen die Eier
nicht mehr als Freiland-Ware deklariert werden, sondern müssen als
Eier aus Bodenhaltung verkauft werden, die für gewöhnlich billiger
sind. Über die Summe einer Entschädigung ist bisher nichts bekannt.

Im Vorfeld der Konferenz gab es mehrere Proteste von Bauernverbänden.
Mit zwei Kühen und einem symbolischen Schuldenberg demonstrierten die
Milchbauern für eine Begrenzung des Überangebotes von Milch in der
EU. Die Landwirte fordern, dass sich Deutschland für eine Anpassung
von Angebot und Nachfrage in der EU einsetzt.